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FAQ zu Reinigungsmolchen - Unsere Expertentips für die Arbeit mit Reinigungsmolchen

Unser Blogartikel zu Reinigungsmolchen vom August 2023 hat einige Folgefragen entstehen lassen, welche wir in diesem Beitrag mit Hilfe unseres Experten klären wollen:

Frage: Wie oft kann man einen Molch wiederverwenden? Das ist ja bestimmt unterschiedlich je nach Art des Materials, der Verschmutzung im Rohr, …?

Antwort des Experten: Man kann hier zeitlich keine genaueren Angaben über die Mehrfachverwendung von Molchen machen. Ein Schaumstoffmolch kann so lange verwendet werden, solange die Außenbeschichtung nicht zu stark beschädigt / verschlissen ist. Wenn keine Ausbrüche oder Risse erkennbar sind, kann ein Schaumstoffmolch durchaus weiterverwendet werden. Je nach Ablagerungen in der Rohrleitung (z.B. starke Verkrustungen, Schweißnasen bei Stahlrohren, Muschelablagerungen etc.) kann ein Schaumstoffmolch aber auch sehr schnell verschlissen sein. Nach jedem Molchvorgang empfehlen wir den Molch augenscheinlich genau zu inspizieren. Je nach Zustand muss der Betreiber eigenverantwortlich über eine Weiterverwendung oder Neubeschaffung entscheiden.

Sobald der Molch keine Spannungswirkung mehr mit dem Rohr aufweist und sich nicht mehr mit der Rohrwand verbinden kann, ist eigentlich die Reinigungswirkung weg. Spätestens dann sollte ein neuer Molch verwendet werden.

Frage: Wie reinigt man einen dreckigen Molch? Geht das überhaupt?

Antwort des Experten: Ein Schaumstoffmolch sollte nur von Hand gereinigt werden. Aggressive Lösungsmittel o.ä. sind zu vermeiden. Hochdruckreiniger könnten die Beschichtung beschädigen und den Molch unbrauchbar machen. Hier mit möglichst großem Lanzenabstand reinigen. Zu stark verschlissene oder beschädigte Molche, können sich bei der Reinigung mit Wasser vollsaugen und dadurch aufquellen.

Frage: Verliert ein Reinigungsmolch eigentlich „Brösel“ beim Benutzen? Also ähnlich wie ein Schwamm oder Bimsstein, der ja auch immer „kleiner“ wird, weil durch die Reibung Material abgetragen wird. Falls ja: Ist das dann sowas wie Mikroplastik?

Antwort des Experten: Bei jedem Molchvorgang wird mehr oder weniger Verschleiß auftreten. Da lässt sich nicht vermeiden und beruht auf dem Molchprinzip. Schaumstoffmolche werden aus Polyurethan hergestellt. Beim Molchvorgang muss mit Abrieb gerechnet werden. Dieser Abrieb kann auch sehr klein und feinkörnig sein, so dass er mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen ist. Beim Molchen wird dieser Molch-Abrieb mit dem Molchmedium (z.B. Wasser) aus der Leitung gespült. Ob das dann als „Mikroplastik“ zu deklarieren ist, können wir rechtlich nicht beurteilen.

Frage: Mit was für einem Gerät wird der Molch eigentlich durch die Leitung geschossen? Wie funktioniert das Molchen?

Antwort des Experten: Zum Einsetzten des Reingungsmolches wird vor der eigentlich zu molchenden Leitung eine Molchschleuse benötigt. Zum Einsetzen des Molches empfehlen wir eine Molchschleuse mit entsprechenden Treiber- und Bypassanschlüssen zu verwenden. Hierzu gibt es viele Ausführungsmöglichkeiten, je nach Platzangebot und örtlichen Gegebenheiten. Molchschleusen werden i.d.R. bauseits beigestellt und installiert.

Beispiel Molchschleuse:

 MolchschleuseTTTkQFjZ3VRTL

 Quelle: https://schuck-group.com/wp-content/uploads/2019/03/SCHUCK_Flyer_Molchschleuse_2012-02_MAR00135_DE.pdf

Als „Treibmedium“ wird hauptsächlich Wasser verwendet. D.h. an der Molchschleuse ist ein Wasseranschluss vorhanden. Die erforderliche Wassermenge und der erforderliche Druck kann von einer Pumpe oder auch von einem Hydranten zur Verfügung gestellt werden. Bauseitig muss für den Molchvorgang genügend Wasser mit ausreichendem Druck anstehen. Der Schaumstoffmolch soll mit einer mittleren Laufgeschwindigkeit von ca. 1 bis 1,5 m/s durch das Rohrsystem geschoben werden. Zudem ist je nach Länge der zu molchenden Leitung mit entsprechendem Druckverlust zu rechnen. Am Ende der Rohrleitung empfehlen wir einen Molch-Auffangkorb zu montieren. 

Der Reinigungsmolch hat meist ein versiegeltes und verstärktes Schaumstoffende und wird automatisch mit dem Wasserdruck durch die Leitung gedrückt.

Als Treibmedium kann auch Luft verwendet werden.

Es muss ein geeigneter und entsprechend leistungsfähiger Kompressor verwendet werden, der die erforderliche Luftmenge für ca. 1-4 m/s Laufgeschwindigkeit des Molches leistet. Bei ansteigendem Luftdruck verringert sich die Abgabeleistung zunehmend. Die effektive Liefermenge beim benötigten Druck ist auschlaggebend.

Bei Luftmolchung kann es zwischendurch immer wieder zur Entspannung des notwendigen Luftdruckes kommen. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Molch dann „steht“ bis sich wieder ein höherer Luftdruck aufgebaut hat, der die Haftreibung des Molches überwindet. Dies kann ein „ruckartiges“ Molchen zur Folge haben (Stick-Slip-Effekt).

Durch diese unregelmäßige Vorwärtsbewegung des Molches sind auch Druckstöße nicht ausgeschlossen. Da der Molch mit hoher Geschwindigkeit aus der Rohrleitung kommen kann, ist am Ende ein Auffangkorb zu verwenden.

Frage: Welche Art von Rohren kann ich mit Molchen reinigen? Kann ich ganze Rohrnetze reinigen?

Antwort unseres Experten: Man kann nur normale Rohre reinigen und kein Rohrnetz. Bei Netzabzweigungen würde der Druck, der verwendet wird, um Reingungsmolche durch das Rohr zu treiben entweichen. Der Molch kann somit ein Rohrnetzsystem nicht durchwandern. Molche werden deswegen hauptsächlich im Industriebereich bei großen Strecken eingesetzt. Das Rohr sollte einen Anfangs- und Endpunkt haben und keine Zuläufe.

Haben Sie weitere Fragen zum Molchen? Wir beraten Sie gerne! Hier finden Sie außerdem einen Überblick, welche Reinigungsmolche wir anbieten.

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