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Rohrsanierung mit dem Inliner- und Kurzliner-Verfahren

Hat die Dichtheitsprüfung eine Leckage im Rohrsystem aufgezeigt, sorgen Kurzliner- und Inlinersysteme für eine rasche Lösung. Und das Beste daran: Das Rohr wird wieder dicht, ohne dass wir die betreffenden Abschnitte freilegen müssen. Somit kann man sich nicht nur schweres Gerät sparen, sondern auch schneller und eleganter zum Ziel kommen. Doch unterschätzen Sie bloß nicht die erforderliche Sachkenntnis im gesamten Prozess: Beide hier vorgestellten Verfahren sind nur von erfahrenen Fachleuten und nicht von Hobby-Handwerkern anzuwenden!

Zwei Methoden, viele Vorteile

Es ist offensichtlich, dass sowohl das Inliner- als auch das Kurzlinerverfahren handfeste Vorteile bieten. Man braucht keine Straßen zu sperren, verursacht weniger Schmutz und Lärm, hat insgesamt einen geringeren Aufwand und damit natürlich niedrigere Kosten. Das freut nicht nur den Auftraggeber, sondern auch die Nachbarn.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Haltbarkeit dieser grabenlosen Verfahren beträgt viele Jahrzehnte. Es handelt sich also keinesfalls um provisorische Lösungen, sondern um zwei hochwertige und nachhaltige Sanierungsmethoden. Doch wo liegt eigentlich der wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden ähnlich klingenden Begriffen?

Kurzliner-Sanierung mit dem Sanierungspacker

Die Kurzliner-Sanierung ist eine bewährte Technik zur Reparatur kleinerer Schäden, bei der mit einem aufblasbarem Sanierungspacker gearbeitet wird. Solche Blähpacker gibt es in verschiedenen Längen und Formen, zum Beispiel auch als Bogenpacker. In Verbindung mit speziellem Zubehör wie Harz, Laminat und Folie werden damit einzelne Teilstücke eines Rohres wirkungsvoll ausgebessert. Geeignet ist diese Methode für undichte Schweißnähte sowie für Risse, Wurzelschäden oder korrosionsbedingte Leckagen. 

Auch wenn die flexiblen Packer robust und unverwüstlich erscheinen, kommt es auf einen sorgsamen Umgang mit den Produkten an. Dies dient nicht nur Ihrer eigenen Sicherheit, sondern ist auch die Grundlage dafür, dass Sie ihren Sanierungspacker mehrfach wiederverwenden werden können. So müssen im Rohr befindliche Steine, Sand oder scharfkantige Fremdkörper genau wie Ablagerungen und Verkrustungen vor der Sanierung unbedingt entfernt werden, um den Blähpacker nicht zu beschädigen. Im Anschluss empfiehlt sich die Kontrolle mittels einer Rohrinspektionskamera.


Aufblasbarer Hausanschlusspacker für Rohre mit geringem Durchmesser.

 

Sicherheit geht vor!

Der Packer selbst, die Schläuche sowie das übrige Zubehör werden vor jedem Einsatz auf Vollständigkeit, schadhafte Stellen und Haltbarkeit (betrifft das Harz) überprüft. Achten Sie bei Inbetriebnahme unbedingt auf vollständige Schutzkleidung, den passenden Betriebsdruck und Personen im Gefahrenbereich! Details finden Sie in der Bedienungsanleitung Ihrer Produkte, die Sie auch als Profi regelmäßig zur Kenntnis nehmen sollten. 
Mithilfe von extra dafür erhältlichen Luftschiebestangen wird der mit harzgetränktem Laminat umwickelte Packer an die undichte Stelle geschoben und dort durch den Einsatz von Druckluft aufgeblasen. Die klebrige Kunstfaser schmiegt sich an die Wand, wo sie recht schnell aushärtet: Beim Einsatz von Carbolith-Komponenten beispielsweise innerhalb von 50 bis 90 min. Sobald das Material vollständig ausgehärtet ist, wird der Sanierungspacker nach dem Ablassen der Luft wieder herausgezogen. Die getrocknete „Hülle“ verbleibt im Rohr und sorgt dafür, dass dieses wieder voll funktionsfähig und belastbar ist.
Nach der Sanierung ist die schonende, aber gründlich Reinigung der Arbeitsmaterialien wichtig. Hierbei sollte man zudem etwaige Beschädigungen am Blähpacker im Blick haben. Im Zweifelsfall wenden Sie sich bitte an Ihren Fachhändler, der Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite steht.

Praktisches Set für die Rohrsanierung. Abgebildet sind eine dünne Laminat-Matte, Sanierungsharz, Härter sowie spezielle Schiebestangen.

 

Umfassende Sanierung mit einem Schlauchliner / das Inlinerverfahren

Im Gegensatz zur Kurzlinersanierung nutzen wir das Inlinerverfahren (auch Schlauchlining genannt) nicht für punktuelle Renovierungen, sondern für wesentlich längere Abschnitte. Sogar die Komplettsanierung eines Rohr- oder Kanalsystems ist damit möglich. Die Idee dahinter ähnelt der des Kurzlinerverfahrens, denn auch bei der Inliner-Sanierung entsteht mithilfe von Harz und speziellem Gewebematerial ein „Rohr im Rohr“. Und auch hier geschieht das Ganze „minimalinvasiv“, also ohne den ganzen Abschnitt freilegen und austauschen zu müssen.
Anstatt eines umwickelten Packers wird bei der Inlinersanierung ein Schlauch aus dehnbarem Fasergewebe in die Leitung eingebracht. An der richtigen Stelle angekommen, wird das harzgetränkte Innere des Schlauchliners mit Druck an die Rohrwand gepresst und kleidet diese von innen aus. Dabei passt sich das flexible Material nicht nur an den Rohrverlauf, sondern auch an unterschiedliche Rohrdurchmesser perfekt an.

Eine spannende Besonderheit des Inlinerverfahrens ist der endlos wirkende Liner, der für wirklich lange Abschnitte verwendet werden kann. Bei der Aushärtung können Hilfsmedien wie Warmwasser, Dampf oder UV-Licht zum Einsatz kommen. Die Aushärtezeit beträgt in der Regel mehrere Stunden. Ebenso wie beim Kurzlinersystem kann auch das mittels Schlauchlining sanierte Abwasserrohr schnell wieder in Betrieb genommen werden.

Kanalsanierung ohne aufreißen, ausgraben, austauschen, zuschütten und asphaltieren: Inliner- und Kurzlinerverfahren machen es möglich.

Ergänzende Hinweise & Veranstaltungstipps

  • Das Umweltbundesamt verweist in seinem Leitfaden zur Sanierung von Abwasserkanalisationen darauf, dass die Nutzung der oben beschriebenen Verfahren zu einer Verringerung des Leitungsquerschnitts führt. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die hydraulische Leistung zu beachten.

  • Sie wollen sich im Bereich Sanierung spezialisieren? Die DWA (Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V.) bietet in diesem Jahr wieder die Fortbildung für Zertifizierte Kanal-Sanierungs-Berater an. Die Schulung dauert 6 Tage. Mehr Informationen gibt es hier. 

  • Der Klimawandel geht an der Abwasserbranche nicht spurlos vorbei. Ebenfalls von der DWA gibt es ein aktuelles Fortbildungsangebot zum/zur Fachplaner*in für Starkregenvorsorge. Eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe, wie wir finden!   

 

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