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Dichtheitsprüfung und Rohrsanierung: Partielle Sanierung des Systems anstatt teurer Neuverlegung

Grundsätzlich wird die Prüfung der Abwasseranlagen durch die Landesgesetze geregelt. Neben der gesetzlichen Vorschrift liegt es auch im eigenen Interesse ein möglichst dichtes Kanalsystem zu erhalten.

Der Eigentümer eines Grundstücks hat im Erdreich oder unzugänglich verlegte Abwasserleitungen zum Sammeln oder Fortleiten von Schmutzwasser oder mit diesem vermischten Niederschlagswasser seines Grundstücks nach der Errichtung von Sachkundigen auf Dichtheit prüfen zu lassen. – so steht es z.B. im § 61a des Wassergesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen.

Mögliche Folgen eines undichten Rohrsystems

Aufgrund eines undichten Rohrsystems kann es zu folgenden unerwünschten Situationen kommen:

Exfiltration

Das im Rohr geführte Medium (i.d.R. Wasser) dringt aus den undichten Stellen nach außen in das Mauerwerk oder Erdreich.

Infiltration

Wasser von außerhalb des Rohrsystems dringt durch die undichten Stellen in das Rohr ein.

Beide Fälle stellen eine enorme Gefahr für den Wert der Immobilie da und führen über die Zeit zu einer Steigerung der Abwassergebühren. Zudem ist klar, dass ein hinauszögern der notwendigen Reparaturen die Probleme verschlimmern. An kleinsten Rissen im Rohrsystem können über die Zeit Wurzeln einwachsen, die nach und nach den Zustand des Rohrnetzes verschlechtern. In schwerwiegenden Fällen können sich durch absackendes Erdreich Hohlräume bilden, die zur Einsturzgefahr von Gebäuden führen können oder es entstehen Einlagerungen die zu einem Rückstau bis zu der sogenannten Rückstauebene (meist die Straßenoberkante) und damit zur Überflutung von Kellerräumen führen.

Ablauf einer Dichtheitsprüfung

Das grundlegende Vorgehen, um die oben beschriebenen Situationen zu verhindern ist die sogenannte Dichtheitsprüfung, umgangssprachlich auch „Abdrücken“ genannt:

  1. Das zu prüfende System wird abgesperrt - in der Regel mit Absperrblasen
  2. Durch eine Prüfblase wird das System mit dem Prüfmedium befüllt (Wasser oder Luft)
  3. Der Wasser- bzw. Druckverlust wird über einen bestimmten Zeitraum gemessen
  4. Die Daten werden protokolliert und können dann ausgewertet werden

Wird eine Undichtigkeit festgestellt, die außerhalb der Norm liegt, besteht Handlungsbedarf. Dann wird der Einsatz einer Kanalkamera mit der entsprechenden Software empfohlen, um einen genauen Plan der Rohrleitung zu erstellen und Schadstellen dokumentieren zu können. Dieser Bericht kann dem Auftraggeber vorgelegt und die nächsten Schritte geplant werden.

Günstigere Alternative: Rohrsanierung

Wesentlich günstiger als das Rohr auszugraben und neu zu verlegen ist die Sanierung des Systems. Hier gibt es unterschiedliche Sanierungsverfahren, die je nach Anwendungsfall zu prüfen sind.  

Bei einer übersichtlichen Schadstelle kann mit dem Einsatz von Kurzlinern (Partlinern) saniert werden: Nachdem das Rohr gereinigt und von eventuellen Wurzeleinwüchsen befreit wurde wird ein neues Rohr innerhalb des Rohres erzeugt. Dazu wird ein Kurzliner (Packer, Partliner) mit Folie geschützt und mit einem Harzgemisch getränkt, anschließend wird der Packer mit Laminatmatten belegt. Mithilfe von Schiebestangen wird der Packer jetzt an die Schadstelle bewegt und mit Druck an die Rohrwand gepresst. Nach dem Aushärten ist der gewünschte Effekt erzielt, es ist ein absolut dichtes Rohr im Rohr entstanden.

Neben diesem Verfahren gibt es noch eine Vielzahl weiterer Verfahren bei denen Einsatzmöglichkeiten und Kosten stark variieren. Ihr Sanierungsunternehmen steht Ihnen hier mit Rat und Tat zur Seite und kann Ihnen die Vor- und Nachteile der Methoden erläutern.

Das notwendige Material für die oben beschriebenen Arbeiten können Sie komplett von A-Z in unserem MOWOTAS-Online-Shop bestellen.

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